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Wechsel an der Spitze des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg Dr. Karl-Heinz Weingärtner geht in den Ruhestand, Volker Ellenberger wird neuer Präsident

Datum: 30.12.2010

Kurzbeschreibung: Der heutige Tag wird für Dr. Karl-Heinz Weingärtner der letzte Arbeitstag als Präsident des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg sein. Fast zehn Jahre, seit Juli 2001, bestimmte er die Geschicke des höchsten Verwaltungsgerichts des Landes und wirkte zugleich als Vorsitzender des 1. Senats insbesondere an Entscheidungen mit, die für die Rechtspraxis der Gemeinden richtungsweisend waren.

Der heute 65-jährige Jurist begann seine Laufbahn nach Studium, hervorragend abgelegten Staatsexamina und Promotion im Jahr 1975 als Assessor bei der Landesanwaltschaft beim Verwaltungsgerichtshof. Seit 1976 war er zunächst als Richter beim Verwaltungsgericht Karlsruhe, ab 1982 als Richter am Verwaltungsgerichtshof im Hochschul- und Prüfungsrecht tätig. 1989 wurde er Vorsitzender einer Kammer des Verwaltungsgerichts Karlsruhe, die zunächst nur für Asylstreitigkeiten, später auch für allgemeine Verwaltungsstreitsachen zuständig war. Daneben war er Dozent an der Fachhochschule für Rechtspflege, leitete Arbeitsgemeinschaften für Rechtsreferendare und wirkte viele Jahre als Prüfer in der Ersten und Zweiten juristischen Staatsprüfung mit. 1993 kehrte der gebürtige Heidelberger an den Verwaltungsgerichtshof in Mannheim zurück, wo er den Vorsitz des für Wirtschaftsverwaltungsrecht und Asylrecht zuständigen 14. Senats übernahm. Bereits im Oktober 1995 wurde er dann zum Präsidenten des Verwaltungsgerichts Karlsruhe ernannt, das er fortan mit dem ihm eigenen Engagement leitete.

Aber auch in anderer Hinsicht stellte er sich in den Dienst der Rechtsprechung. In den 90er Jahren war er Mitglied des Richterdienstgerichts und seit 1996 Vorsitzender des Landesberufsgerichts für Apotheker in Karlsruhe.

Mit seiner Ernennung zum Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim kehrte Dr. Weingärtner 2001 in die Kurpfalz zurück. Einen Höhepunkt seiner Präsidentschaft stellte das fünfzigjährige Jubiläum der Errichtung des Verwaltungsgerichtshofs (1958 bis 2008) dar, das am 13. November 2008 im Beisein von Ministerpräsident Oettinger mit einem Festakt im Mannheimer Schloss gefeiert wurde.

Dr. Weingärtner ist verheiratet und hat zwei Kinder und vier Enkelkinder. Als Präsident a. D. wird er Zeit haben, sich seinen anderen Interessen zu widmen: der Jazzmusik und dem Reisen.


Volker Ellenberger wird am 1. Januar 2011 die Nachfolge von Dr. Weingärtner antreten. Er leitet künftig als neuer Präsident des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg das höchste Verwaltungsgericht des Landes in Mannheim.

Ellenberger verfügt über langjährige und vielfältige Erfahrungen sowohl in der Verwaltung als auch in der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Der heute 55-jährige Jurist begann seine Karriere nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und glänzenden Staatsexamina im Jahr 1983 als Gerichtsassessor beim Verwaltungsgericht Sigmaringen. Erste Erfahrungen in der Verwaltung sammelte der gebürtige Stuttgarter von September 1985 bis Februar 1987 beim Landratsamt Zollern-Alb-Kreis. Nach seiner Ernennung zum Richter am Verwaltungsgericht Sigmaringen 1986 folgte Ende 1987 die Abordnung an das Bundesministerium der Justiz. 1990, nach der Wiedervereinigung, ging er nach Sachsen, wo er sich zunächst beim Kreisgericht Dresden für den Aufbau einer rechtsstaatlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit einsetzte und dann zum Sächsischen Staatsministerium der Justiz wechselte. Dort leitete er seit Ende 1993 mit viel Erfolg die Abteilung für allgemeine Verwaltung. Nachdem er bereits 1992 zum Richter am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg ernannt worden war, kehrte er 1995 dorthin zurück und widmete sich der Rechtsprechung des für Wirtschaftsverwaltungsrecht und Asylrecht zuständigen 14. Senats. Zugleich machte er sich ab 1997 als Präsidialrichter und Fortbildungsreferent in der Gerichtsverwaltung verdient. 1998 zog es ihn erneut zur Exekutive, diesmal ins Justizministerium Baden-Württemberg, wo er mit großem Engagement die unter anderem für Personal, Organisation und Haushalt zuständige Abteilung I leitete. 1999 wurde er zum Ministerialdirigenten auf Lebenszeit ernannt. Mit seiner Ernennung zum Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg kehrt der Vater von zwei erwachsenen Kindern in die Verwaltungsgerichtsbarkeit zurück.

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